Es gibt Gesetze, die nicht von Menschen gemacht, sondern kosmischer Natur sind. Das heißt, das gesamte Universum sowie die Wesenheit, die wir „Gott“ nennen, unterliegen diesen Gesetzen. Diese Gesetze und Zusammenhänge können von niemandem, auch nicht von dem, der das Universum erschaffen hat, verändert oder abgeschafft werden. Sie garantieren die kosmische Ordnung und stellen sicher, dass sich jeder Planet so verhält, dass seine Laufbahn für Jahrzehnte und Jahrhunderte vorausberechnet und zum Beispiel in den NASA-Ephemeriden veröffentlicht werden kann. Dass dies der Wahrheit entspricht, beweist die Tatsache, dass sich auch die Raumfahrt danach richten muss.
Hinter diesem materiellen Ordnungsgefüge steht noch ein psychologisches und ein geistiges, was allerdings in Bezug auf kosmische Zusammenhänge längst nicht komplett durch unsere derzeitige Wissenschaft erforscht wurde. Jedoch können wir zum Beispiel folgende psychologische, allgemein gültige Gesetzmäßigkeiten beim Menschen feststellen und beweisen:
Jeder Mensch hat neben dem Streben nach Nahrung, Kleidung, Unterkunft folgende Grundbedürfnisse:
So lange, wie diese Bedürfnisse nicht erfüllt, die Ängste nicht gegenstandslos sind, kann der Mensch nicht wirklich glücklich und zufrieden sein.
Im Gegenteil, die Einsicht gewinnt schließlich, dass trotz aller Anstrengung das Glück nie auf Dauer einkehren kann.
Hinzu kommt, dass der Mensch einen Drang nach Fortschritt spürt, vielleicht weil er nur Sinn in der Steigerung und Vermehrung seines Glücks erhofft. So sehnt sich unser Durchschnittsmensch beispielsweise nach einer Familie, nach Zuwachs innerhalb der Familie und Vermehrung des Einkommens sowie Vermögens. Er träumt vom eigenen Haus, von einem größeren oder schöneren Haus und schließlich von anderen Vermögens- und Luxusgütern. Innerhalb seiner Gemeinschaft strebt er nach Anerkennung und Beliebtheit, vielleicht sogar nach Ruhm, Ehre und Macht. Wenn er das erreicht hat, ist er stolz auf sich und seine Errungenschaften, allerdings nur für kurze Zeit, denn er gewöhnt sich ganz schnell an den neuen Zustand. Und so strebt er weiter, bis er vielleicht sozusagen „alle Macht der Welt“ und „alles Vermögen der Welt“ sein Eigen nennt. Je mehr er besitzt, desto eher gesellt sich auch noch die Angst hinzu, seine Errungenschaften ganz oder teilweise wieder zu verlieren. So entpuppt sich sein Glück, so groß es auch sein mag, schließlich als Fata Morgana. Diese Erkenntnis, alles Streben nach höchstem Glück sei „für die Katz“, macht ihn verbittert und krank – psychisch und körperlich. Bei anderen wird möglicherweise das Streben zur Gier, die Macht paart sich mit Grausamkeit und Brutalität. – Ein Leben auf Kosten der Mitgeschöpfe, rücksichtslos, erbarmungslos und einsam.
Ein solcher Mensch könnte auch sagen: „Jetzt steige ich aus dem Hamsterrad aus und ziehe mit oder ohne Familie samt dem angehäuften Vermögen an einen reizvollen Ort, an dem immer die Sonne scheint.“
Jedoch – was macht er dann – nach einer Phase der Erholung – den ganzen Tag? Wenn er dann keine Aufgabe wahrnimmt, besteht die Gefahr, dass er sich in seiner Unterforderung langweilt und sich möglicherweise mit Menschen streitet, die mit ihm in Gemeinschaft leben, vielleicht weil die gemeinsame Interessenbasis fehlt. Oder der Mensch schiebt die Schuld für sein Leiden wegen Sinnlosigkeit anderen in die Schuhe. Vielleicht bricht die Familie auseinander, vielleicht macht er sich in seinem Übermut schuldig oder verzockt seine Rücklagen. Viele sind auf diese Weise arm, krank und einsam wieder in der Heimat gelandet, um vom heimischen Sozialsystem zu profitieren.
Fortschrittliche Wissenschaftler, Ärzte und Psychologen haben herausgefunden, dass der Mensch nicht nur aus Materie besteht, sondern über psychologisch-geistige Anteile verfügt, und zwar nach demselben Muster wie der gesamte Kosmos. Grob gesagt verfügen wir neben unserem Körper über einen emotionalen sowie einen mentalen Anteil. Darüber steht das, was wir „Seele“ nennen. Es ist der Bereich, der – jeweils eine Zeit lang nach dem so genannten Tod – immer wieder in andere Rollen schlüpft, um auf der Erde alles zu lernen, was es zu lernen gibt, und sich auf diese Weise immer höher zu entwickeln. Auf diesem Wege gibt es zwei Methoden – entweder Leiden oder Erkennen. Dieses Bestreben wohnt in jedem Menschen, wird jedoch meistens falsch verstanden, indem nur eine Vermehrung an materiellem Vermögen und Macht über andere Menschen als Fortschritt und Weg zum Glück angesehen werden. Der Weg des „Materiellen Egoismus“ führt immer wieder zu Leid, Frust, Krankheit, und zwar so lange, bis unser Kandidat überlegt, ob es nicht noch einen anderen Weg gibt, auf dem es sich glücklicher leben lässt.
Wenn das Universum auch so dächte, indem jede Galaxie bestrebt wäre, immer noch mehr Sterne einzufangen, gäbe es nur noch Chaos und Vernichtungskrieg, und irgendwann würde sich das Universum selbst auslöschen. Die himmlische Gesellschaft ist jedoch klüger als wir Menschen, denn indem sich jeder Himmelskörper nach den vorgegebenen Gesetzen richtet, ist die Ordnung gewährleistet. Alle leben in Frieden, gebären Kinder und sterben, um sich irgendwann neu zu inkarnieren und dabei immer herrlicher, vollkommener und glücklicher zu werden.
Wir aber machen möglicherweise das, was das Universum schlauerweise nicht macht, nämlich durch harten Egoismus dem Glück für alle Zeiten den Boden zu entziehen, so dass niemand etwas davon hat.
Unser eingebautes Fortschrittsbestreben hat wie alles andere seinen Zweck. Nur sollte man ihn richtig erkennen. Wonach sollen wir uns bei unserem Fortschrittsdenken richten? Nach der universalen Kraft, die alles lenkt und erschaffen hat und die Grundlagen für alles Leben und jede Materie ist, oder nach materiellen Dingen, die wir jederzeit verlieren können und um die wir Angst haben müssen?
Wir können auch fragen:
„Wie bleibt unser Körper gesund, und nach welchen Prinzipien wurden wir erschaffen?“ Es ist das Prinzip der Liebe, die allem Leben zu Grunde liegt. Sehen Sie, dies können Sie vielfach ausprobieren. Ein Baby, das niemals gekuschelt und auch nicht angesprochen wird, stirbt. Das wurde ich vielen grausamen Versuchen ausprobiert. Jedes Tier, das wir betreuen, kuschelt gerne, mal mehr und mal weniger – je nach Art und Charakter. Aber alle sind hungrig nach Liebe. Selbst Pflanzen gedeihen, je nachdem, wie wir sie betreuen, sehr unterschiedlich, was so genannte „Pflanzenflüsterer“ nachgewiesen haben. Und jetzt zurück zum Menschen: Auch dieser wird krank, wenn er niemals spürt, dass er geliebt oder wenigstens akzeptiert wird.
Dabei steht das Geschätzt-Werden und die Anerkennung beim Erwachsenen ebenso für das Prinzip der Liebe. Dabei sind Liebe und Licht im geistigen Sinne Synonyme. Kein Geschöpf kann ohne Liebe und Licht leben. Das Gegenteil hiervon ist Kälte, Feindschaft, Dunkelheit und körperlicher Tod.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass beim Menschen jede Zelle Licht enthält. Je gesünder die Zelle, desto mehr Licht strahlt sie aus. Dabei hat man entdeckt, dass kranke Zellen wenig oder kaum Licht enthalten. Dasselbe gilt für ganze Organe. Ein Mensch kann nur gesund sein, wenn er voller Licht ist und Liebe beherbergt. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie anerkannt werden oder einem Mitmenschen eine Freude machen? Wie fühlen Sie sich jedoch, wenn man Sie herabsetzt oder Sie andere herabsetzen und „fertig machen“? Das geht immer vice versa, weil wir mit unserem jeweiligen Gegenüber verbunden sind und er nur unser Spiegel ist. Daher die Empfehlung Jesu:
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Das heißt: Nur in dem Maße, in dem wir uns selbst lieben (oder mögen, anerkennen), können wir diese Zuneigung auch anderen geben. Wenn wir uns selbst nicht mögen, bekämpfen und sabotieren wir uns dauernd selbst und wundern uns darüber, dass wir nicht viele Freunde haben und nur wenig erreichen. So lange, wie wir uns selbst nicht mögen, hilft und auch kein Erfolgstraining, und jede Spaßveranstaltung führt zu Ärger und Enttäuschung.
Je mehr wir in der Liebe sind – wobei diese Liebe bedingungslos und selbstlos ist – desto glücklicher sind wir. Wir nennen das auch „in unserer Mitte sein“. Im Gegensatz dazu: Wenn wir geschockt sind, stehen wir sozusagen neben uns, das heißt, wir befinden uns in einem beachtlichen Stresszustand.
Nur wenn wir frei von Angst, Wut und Groll sind, können wir uns in unserer Mitte fühlen und Glück empfinden, das auch länger anhalten kann, je nachdem, wann wir wieder von den genannten negativen Emotionen erfasst werden. Um einen stabilen, glücklichen und ausgeglichenen Zustand zu erreichen, ist es notwendig, alle die alten Programme in unserer Psyche zu löschen, welche Ursache von Angst, Wut und Groll sind. Genau das sind unsere inneren Blockaden, die uns unsere Lebensqualität versauen und uns daran hindern, lang anhaltendes Glück zu empfinden.
Und wenn wir erreicht haben, uns in unserer Mitte glücklich zu fühlen, möchten wir immer mehr und länger diesen Zustand genießen. Dieses Bestreben gibt uns den Impuls für seelische Höherentwicklung – hin zu göttlichen Bereichen. Allerdings – das sei nochmals betont – im Egotrip geht so etwas nicht. Die Erde ist eine Schule zur Höherentwicklung. Dabei dient uns die Umwelt als Spiegel. Wenn wir denken, die Welt sei gerecht, ist sie das für uns auch und umgekehrt. Umwelt und Mitmensch erleben wir so, wie wir selbst denken und uns verhalten. Wenn wir finden, das Leben sei schön, so kommt uns dies auch so vor. Nur im Zusammenspiel mit unseren Mitmenschen können wir unsere Probleme zu lösen lernen und ausprobieren, wie wir es besser machen. Nur indem wir Liebe geben und ausstrahlen, können wir auch Liebe empfangen. So erhalten wir immer mehr Kontakt zu göttlichen Bereichen und spüren schließlich immer häufiger die Liebe, die von dort zu uns kommt und uns sanft umfangend glücklich macht. Dabei sollten wir stets beachten, dass unsere Liebe nur in dem Maße rein sein kann, indem wir keine Eifersucht, keinen Neid, keine Missgunst mehr in uns beherbergen. Auch Bestrebungen von Macht und Manipulation anderen gegenüber sollten keine Rolle spielen. Das, was Sie von anderen erwarten, sollten diese auch von Ihnen erwarten können.
Wollen wir diesen Weg beschreiten, so ist es keineswegs notwendig, den Beruf aufzugeben. Im Gegenteil: Dann nämlich besteht Gefahr, dass wir an Bodenhaftung verlieren. Diese liebende innere Haltung, die wir uns selbst und der Mitwelt gegenüber entwickeln, können wir im beruflichen Alltag am besten einüben. Für eine berufliche Arbeit kann der neue Weg nur von Vorteil sein, denn wir werden immer weniger von Angst geplagt, erhalten immer mehr Mut, unsere Würde zu verteidigen, und die Arbeit geht leichter von der Hand.
Wenn wir dann noch unsere Anliegen, unsere Fragen im stillen Gespräch an Gott oder eine höheres Wesen richten, werden wir nicht ohne Antwort bleiben, sei es in Gestalt von Begegnungen, Träumen, Eingebungen oder gutem Gelingen und Schutz. Je mehr wir uns neben unseren eigenständigen Bemühungen auch der höheren, liebenden Macht anvertrauen und dabei stets in Dankbarkeit sind, wächst das sichere Empfinden, immer einen guten, zuverlässigen und liebenden Freund ganz dicht bei sich zu haben.
Dazu brauchen Sie nicht unbedingt eine Glaubensgemeinschaft als Richtschnur und Vermittler. Sie als Mensch haben den Draht nach oben in sich selbst. Vor langer Zeit wurde er bereits in Ihnen installiert. Nur müssen Sie noch lernen, ihn zu benutzen. Der Weg zu einem solchen glücklichen Leben wurde in den alten vedischen Schriften, von Buddha und Christus beschrieben und gelehrt.
Dieser Weg bedeutet wahre Lebensqualität und führt zu immer mehr anhaltender Freude, Glück und Gesundheit. Die harte Arbeit daran wie auch das tägliche Bemühen lohnen sich.
Helga Blume-Matzke
„Freude – wie ein Vogel im Flug fliege ich der Sonne entgegen.
Ich singe in meiner Seele, damit alle, denen ich begegne, es hören können.“
(Djwhal Khul und Alice A. Bailey, Erziehung im Neuen Zeitalter)